Lehm ist auch nur ein Mörtel! Nicht ganz. Die Menschheit hat über viele tausend Jahre Erfahrung mit Lehm gemacht, das meiste davon ist aber in unserer Weltregion vergessen worden. Es gab dann die Lehmbaurenaissance, die zur Einführung von Lehmbauregeln und einer Lehmbaunorm führte, doch vieles beim Lehmbau bleibt unzertifiziert. Zusätzlich sind unsere Ansprüche an die Gebäude größer geworden. Unsere Häuser werden wärmer aufgeheizt, müssen trockener sein, die Oberflächen härter. Lehm puffert Feuchtigkeit. Das ist gut in den Räumen. Bei unseren Wetterlagen wird der Lehm weich, wenn er ungeschützt bleibt.
Dieser harmlose Landkaten ist aus gebrannten Ziegeln aufgesetzt, aber nur auf der Wetterseite. Nach innen sind sogenannte Grünlinge (ungebrannte Lehmziegel) verbaut worden. Durch Spitzwasser oder Schlagregen ist die Wand feucht geworden.
Mit Mauerankern mussten wir die Außenwand an einen hölzernen Stützrahmen befestigen und so vor dem Umfallen bewahren. Gegen Schlagregen muss das Mauerwerk besonders geschützt werden, besonders im Spritzwasserbereich.
